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Demokratie ist schön, macht aber mehr Arbeit als man denkt.

Machtpolitik, Kriege, wirtschaftliche Globalisierung, politische Zentralisierung, leere Staatskassen, Privatisierung öffentlicher Aufgaben, mangelnde politische Bildung „trotz“ wachsendem Infotainment und schließlich Resignation bei vielen Bürgern oder wütender Protest bei anderen … lassen Demokratie langsam zerbröseln. Es verfestigen sich politische Lager, die gegeneinander in Stellung gehen, statt sich zuzuhören und über Interessengegensätze hinweg am Gemeinwohl zu arbeiten.

Demokratie ist die Sehnsucht des Menschen, gemeinschaftliche Angelegenheiten selbstbewusst, aber auch friedlich und kompromissbereit zu regeln. Und der praktische Versuch, das auch zu tun. Nach innen wie nach außen. Dafür haben Menschen seit Jahrtausenden viele Wege gefunden und Brücken gebaut, aber immer wieder auch Irrwege, Bösartigkeiten und Zerstörungen erlebt.

Um öffentliche Angelegenheiten friedlich zu regeln, müssen wir an das anknüpfen, was schon entwickelt wurde, sowohl praktisch als auch theoretisch. Wir müssen Unbrauchbares aussortieren, Brauchbares weiterentwickeln. Was ist brauchbar? Und für wen? Das zu erkennen erfordert eine gewisse historische Bildung, damit der Stein des Sisyphos nicht immer wieder bis zum Fuß des Berges zurückrollt. Aber gebildete Historiker sind nicht automatisch gute Demokraten. Wir müssen außerdem eine gute Kenntnis von der Natur des Menschen als ein soziales Individuum besitzen und im Auge behalten. Daraus folgt in aller Kürze: Genossenschaft geht vor Herrschaft; historisch gewachsene Lebensräume sind kein Gegensatz zu allgemeinen Menschenrechten, sondern eine Bedingung für menschliches Leben; Frieden geht vor Krieg.

Mit diesem Maßstab messen wir unsere politischen Institutionen, um sie immer wieder zu justieren oder manchmal auch zu ersetzen. Aber gute Institutionen funktionieren nur dann demokratisch, wenn viele Menschen sie kennen, verstehen und im Sinne der sozialen Natur und der individuellen Freiheit des Menschen nutzen, anwenden, weiterentwickeln.

Demokratie, das ist die Überzeugung, dass wir Menschen gleich und doch verschieden sind und immer wieder Neues ausbrüten. Und dass wir dabei vorsichtig miteinander umgehen müssen.

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Christian Fischer